Vampire Diaries RSF
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Vampire Diaries Fanfiction

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1Vampire Diaries Fanfiction Empty Vampire Diaries Fanfiction Do Apr 08, 2010 12:59 am

Caroline Forbes

Caroline Forbes

die erste seite^^


„Aaaaahh!“, schrie ich und warf das nächstbeste Regal um. Es zersplitterte und verteilte seinen Inhalt über den ganzen Fußboden. Es war mir egal. Alles war mir egal! Ich verstand die Welt nicht mehr. Jahre, nein, Jahrhunderte hatte ich in dem Glauben gelebt, Katherine sei tot… Tot! Dabei war sie frei wie ein Vogel gewesen und hatte nicht einmal nach mir gesucht. Hatte ich meinen Bruder nun die ganze Zeit umsonst gehasst? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass irgendetwas in meiner Brust saß und mein Herz fest umklammert hielt.
Ich hielt das nicht länger aus. Keine einzige Minute länger. Ohne weitere Umschweife sprang ich aus dem Fenster und landete sanft wie eine Katze. Dann begann ich zu rennen. Ich lief und lief ohne ein festes Ziel vor Augen und war deshalb geringfügig erstaunt, als ich sah, wohin meine Füße mich gebracht hatten. Vor mir erhoben sich Reihe um Reihe die Grabsteine des Friedhofes von Mystic Falls. Langsamer nu wanderte ich zwischen den Gräbern umher und dachte nach.
Aus Mystic Falls wegzugehen hatte wenig Sinn. Der Schmerz würde überall so groß sein wie hier. Und die Sonne? Einfach den Ring abnehmen und allem ein Ende setzen. Nein, auf keinen Fall. Ich war immer noch ein Salvatore und würde meinen Mann stehen!
Dicht neben mir raschelte etwas im trockenen Laub: ein Eichhörnchen. Ich seufzte, aber warum eigentlich nicht? Probieren konnte ich es ja schließlich mal mit Stefans Diät. Außerdem hatte ich schon wieder Durst. Mit einer flinken Bewegung schnappte ich das kleine Tier und trank dessen Blut. Angewidert verzog ich das Gesicht. Kein Wunder, dass mein Bruder immer so durch den Wind war. Mein Gehirn würde auch kapitulieren, wenn ich mich nur noch von diesem Getier ernähren würde. Ach ja, es ging doch nichts über das Blut von Mädchen im Teenageralter.
Seufzend richtete ich mich wieder auf und fuhr mir mit der Hand über den Mund. Und nun? Theoretisch könnte ich mal wieder… Ich seufzte erneut. Meine Verzweiflung musste wirklich groß sein, wenn ich den Gedanken auch nur in Erwägung zog. Dennoch machte ich mich auf den Weg. Ich stellte den Kragen meiner Lederjacke zum Schutz gegen den Wind auf, vergrub die Hände in den Taschen und machte mich auf den Weg.
Die Straßen waren sehr ruhig, außer mir war kaum jemand unterwegs. Mein Timing war perfekt. Elena verließ gerade das Haus und lief auf ihr Auto zu. Innerhalb einer Zehntelsekunde lehnte ich lässig an der Fahrertür.
„Damon! Verdammt, musste das sein?“, fragte erschrocken und wütend zugleich.
Ich lächelte nur charmant. „Entschuldige Elena. Ich hatte Langeweile und hoffte, du hättest ein Gegenmittel.“
Elenas Blick war schon fast besorgt. „Wenn du meinst… Ähm, eigentlich wollte ich gerade los. Eine alte Freundin von mir zieht in das leere Haus ihrer Großeltern und ich wollte noch ein paar Sachen vorbereiten. Wenn du möchtest, kannst du mitkommen“, schlug sie zögernd vor. Ich öffnete ihr stumm die Autotür und stieg selbst auf der Beifahrerseite ein. Elena schloss die Tür und startete den Wagen. „Dir geht’s immer noch ziemlich mies, oder?“
„Nein, mir geht’s prächtig. Alles super“, antwortete ich sarkastisch. „Ja, warum auch nicht? Es ist ja nicht so, dass ich vollkommen am Boden wäre, nur weil eine gewisse Frau sich einen Dreck um mich schert.“
„Es tut mir wirklich Leid“, sagte Elena leise. „Nicht einmal du verdienst so etwas.“
„Danke auch für die Blumen“, erwiderte ich. Es war keine allzu gute Idee gewesen, zu Elena zu kommen. Sie sah Katherine einfach zu ähnlich. „Themawechsel, bitte. Wo treibt sich eigentlich mein kleiner Bruder rum? Überfällt er einen Ponyhof?“

2Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction Do Apr 08, 2010 1:11 am

Caroline Forbes

Caroline Forbes

Elena zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er wieder etwas zu erledigen oder so.“
Ich fragte nicht weiter nach. Sollte Stefan doch machen, was er wollte, mir war es egal. Schließlich hielt Elena vor einem kleinen Häuschen nahe am Waldrand. Die Farbe an der Fassade blätterte an einigen Stellen bereits ab und auf dem Dach befand sich eine kleine Plattform, etwa zwei auf zwei Meter groß. Nebenbei bemerkte ich, dass es ganz in der Nähe meines Zuhauses lag.
„Diese Freundin… Was treibt sie dazu, dort einzuziehen?“, fragte ich erstaunt. „Wie ist dieses Mädchen so?“
Elena steckte den Schlüssel in die Hosentasche. „Ich kenne Lily seit wir zusammen im Sandkasten gespielt haben. Aber als wir ungefähr… acht Jahre alt waren, ist sie weggezogen. Nach Jacksonville in Florida. Jeden Sommer verbrachte sie mindestens vier Wochen bei ihren Großeltern und wir sahen uns dann natürlich auch. Ihre Großeltern starben aber vor drei Jahren und seitdem war sie nicht mehr hier. Jetzt gab es wohl Stress zu Hause mit ihren Eltern und deshalb beendet Lily die Schule hier. Ihre Großeltern haben ihr das Haus zusammen mit allem Besitz vererbt und heute zieht Lily dann ein. Ich hab ihr versprochen noch ein bisschen aufzuräumen bevor sie kommt und schon mal ein paar Lebensmitte zu besorgen“, erklärte Elena und nickte zur Rückbank, wo zwei volle Körbe mit Fresszeug standen.
Ich inspizierte die Einkäufe. Obst, Gemüse, Brot, Wasser,… „Hey!“, beschwerte ich mich.
„Was ist denn?“ Elena war vollkommen verwirrt.
„Wo ist der Whiskey?“
„Whiskey? Damon, es gibt Menschen, die brauchen keinen Whiskey um zu überleben.“
Ich hob belehrend den Zeigefinger. „Menschen, vielleicht. Aber was ist mit Vampiren, die eventuell zu Besuch kommen?“
„Du wirst sie in Ruhe lassen, Damon, sonst…“
„Sonst was?“, unterbrach ich sie grinsend. Natürlich hatte ich vor ihr nichts zu befürchten.
Elena grinste verschlagen. „Keine Sorge, ich lass mir schon was einfallen. Lass Lily einfach in Ruhe, ok?“
„Wenn du meinst“, seufzte ich schwer. Pah, als ob ich mich so leicht geschlagen geben würde.
„Sehr gut“, meinte sie zufrieden. „Könntest du mir helfen, die Körbe rein zu tragen?“
Ich schlug mir die Hand vor die Stirn. Bitte, diese Frage konnte sie mir nicht gestellt haben. „So, Elena, ich geb dir noch eine Chance. Du kannst noch Mal drüber nachdenken, ob du mich das wirklich stellen willst.“ Als Elena auch nach drei Minuten noch nicht antwortete, fuhr ich fort: „Ich muss eingeladen werden, um ein Haus betreten zu können.“
„Kann ich dich denn nicht in das Haus einladen?“, hakte Elena nach.
Ich war ehrlich überfordert. „Keine Ahnung… Na schön, versuchen wir’s.“ Ich schnappte mir die zwei Körbe und murmelte auf dem Weg zur Haustür: „Als wäre ich der Hotelpage. Pah!“
„Na los, Damon, komm rein“, sagte Elena und wartete ab.
Ich zögerte unmerklich und setzte dann meinen Fuß über die Schwelle. Es klappte! Ich schaute mich im Wohnzimmer um, welches fast direkt hinter der Eingangstür lag. Die Möbel dort waren mit weißen Tüchern zum Schutz gegen den Staub abgedeckt und die Luft dort roch ziemlich abgestanden. „Wohin mit dem Fresskram?“
„In die Küche. Das ist die Tür links von dir“, rief Elena mir zu und folgte mir in die Küche. „Du kannst ruhig schon mal anfangen, die Lebensmittel in den Kühlschrank zu räumen. Ich geh erstmal hoch, deck die Möbel ab und mach die Fenster auf, um ein bisschen durchzulüften.“ Damit lief Elena die Treppe hoch und ich hörte sie oben rumwerkeln.
Ausnahmsweise tat ich mal, was man mir sagte, und sortierte die Lebensmittel in den Kühlschrank und die Hängeschränke ein. „Wann wollte diese… Lily eigentlich ankommen?“
„Weiß nicht, aber sie müsste bald kommen“, rief Elena zurück.
Ich seufzte und stellte eine Packung Cornflakes weg. Ein wenig gespannt war ich ja schon auf die Neue. Aber ich hatte Elena ja mein Wort gegeben. Ich schmunzelte bei dem Gedanken. Seit wann scherte ich mich eigentlich um Versprechen? Plötzlich hörte ich ein Motorengeräusch, welches sich rasch näherte. „Ich glaube, deine Freundin kommt gerade“, rief ich Elena zu und drapierte das Obst auf dem kleinen Tisch, nachdem ich das Tuch weggezogen hatte.

3Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction Do Apr 08, 2010 1:56 am

Caroline Forbes

Caroline Forbes

Ein paar Sekunden später klingelte es an der Tür. Ganz der Gentleman- der ich vielleicht früher eventuell mal gewesen war- öffnete ich die Haustür. Ein Mädchen in Elenas Alter stand dort. Ihr Haar in der Farbe von sehr dunkler Schokolade trug sie zu einem Pferdeschwanz gebunden und ihre Kleidung bestand aus einer ausgewaschenen Jeans, Sneaker und einer kurzärmeligen, karierten Bluse. Sie war leicht gebräunt und vielleicht eine Handbreit kleiner als Elena. Was mich aber wirklich umhaute, waren ihre Augen. Sie waren von einem unfassbar leuchtenden Grün und musterten mich neugierig.
„Ähm, hi, ich bin Lily Smith. Ist, äh, ist Elena da?“, fragte sie ein wenig irritiert. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Bei meinem Charme… Aber wahrscheinlich lag es eher daran, dass sie Elena als Türöffner erwartet hatte und keinen heißen Typen.
Ich nahm ihre Hand und setzte einen leichten Kuss darauf. „Mein Name ist Damon Salvatore. Sehr erfreut, dich kennen zu lernen. Elena müsste auch gleich kommen“, versicherte ich ihr und lächelte charmant. Natürlich war mir ihr Armkettchen mit den zwei Anhängern nicht entgangen. Der eine Anhänger bestand aus einem Lapislazuli-Stein in Form einer Feder, der andere eine wunderschön gearbeitete Silberkugel, die unverkennbar Eisenkraut enthielt. Eine ungewöhnliche Kombination.
Bevor ich Lily allerdings danach fragen konnte, rauschte Elena an mir vorbei und schloss den Neuankömmling in die Arme. „Es ist so toll dich wieder zu sehen, Lily“, meinte sie strahlend.
Lily lächelte. „Kann ich nur so zurückgeben. Es hat sich hier drin nicht sehr viel verändert, oder?“
„Nein, gar nicht. Sollen wir dir helfen dein Zeug rein zu tragen?“, schlug Elena vor und deutete zum Pick-up.
„Sehr gerne. Aber ich hab noch jemanden mitgebracht“, sagte Lily und ging uns voraus zu ihrem Auto. Naja, Auto war zu viel gesagt. Man könnte es eher als Rostlaube bezeichnen. Lily öffnete die Beifahrertür und ließ einen Golden Retriever heraus. Der Hund hielt sich gar nicht lange bei Elena auf, sondern sprang gleich kläffend auf mich zu.
„Oh Jack, lass das!“, seufzte Lily und wollte schon nach dem Halsband greifen, aber ich schüttelte den Kopf: „Nein, nein, warte.“
Ich ging vor Jack in die Hocke und nahm seinen Kopf in meine Hände. „Pass mal auf, Wuffi. Ich bin ungefährlich und ein Freund des Hauses. Du magst mich und willst mich nicht noch einmal ankläffen“, murmelte ich fast unhörbar. Es wirkte sofort. Jack hörte auf zu bellen und sah mich aus treuherzigen Augen an.
Lilys Blick dagegen war eher erstaunt. „Wie hast du das gemacht?“
Ich stand wieder auf und antwortete: „Ich kann einfach gut mit Tieren umgehen. Also, was soll jetzt noch rein?“
Lily zog die Plane von der Ladefläche des Pick-ups. „Das hier.“
Ich spürte, wie mir alles aus dem Gesicht fiel. Wow! Das nannte ich mal viele Kisten.

4Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction Fr Apr 09, 2010 10:14 pm

Caroline Forbes

Caroline Forbes

und noch ein Stück^^


Immerhin stand auf jeder drauf, wo sie hinsollte. „Na dann, los geht’s.“ Seufzend hob ich eine Kiste mit der Aufschrift Bibliothek heraus. „Wo ist die Bibliothek?“, rief ich über die Schulter.
„Einfach mir nach“, erwiderte Lily, zwängte sich an mir vorbei und lief die Treppe nach oben. Ich folgte ihr langsam. Am Ende des Flures stieß sie eine Tür mit dem Fuß auf und trat ein. Die Bibliothek war riesig. Reihe um Reihe erhoben sich die Regale bis zur Decke, alle voll gestopft mit Büchern. Nur etwa zweieinhalb Regale waren noch frei. Lily stellte ihre Kiste ab und begann, die darin enthaltenen Bücher einzuräumen. Ich folgte ihrem Beispiel und hielt bereits beim ersten Buch inne: Dracula. Das war doch nicht zu fassen!
„Oh, du…liest Vampirbücher?“, fragte ich möglichst beiläufig. Shit! Warum konnte sie nicht normale Krimis oder so lesen? Warum ausgerechnet Vampirbücher?
Lily wirkte ein wenig verlegen. „Naja,… ja. Mich fasziniert dieses Mysteriöse, dieses Geheimnisvolle. Ich kann dir auch nicht genau erklären, warum ich gerade diese Bücher so gerne lese.“ Sie zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder ihrer Kiste.

Es war etwa halb acht, als wir endlich den letzten leeren Karton wegwarfen. „Geschafft!“, seufzte Elena erleichtert und ließ sich in einen Sessel fallen. „Mensch, ich hätte nie gedacht, dass deine Büchersammlung noch wachsen kann.“
„Da siehst du mal“, erwiderte Lily und kraulte Jack hinter den Ohren. „Eigentlich müsste Jack jetzt noch Mal raus, aber es ist schon fast dunkel. Naja, was soll’s. Also, Kleiner, was hältst du von einem Nachtspaziergang?“
Jack schien begeistert, ich dagegen weniger. Vampire trieben sich garantiert noch immer da draußen herum und ein Mädchen mit einem Hund war leichte Beute. Ich sprach da aus eigener Erfahrung. Elena schien denselben Gedanken zu haben. „Mir wäre es eigentlich lieber, wenn du nicht alleine gehst. In letzter Zeit gab es ein paar… Überfälle, sehr viele mit Todesfolge für das Opfer. Wie wäre es, wenn wir alle zusammen eine Runde drehen?“, schlug sie vor.
Ehrlich gesagt, war mir dieser Plan ganz lieb. Sollte einer dieser irren Vampire Lily angreifen, würde Stefan garantiert mich dafür verantwortlich machen. Er sollte mich inzwischen eigentlich besser kennen.
„Meinetwegen“, willigte Lily seufzend ein. „Na komm, Jack, gehen wir.“ Sie legte ihm die Leine an und wartete, bis Elena und ich aus der Tür hinausgingen. Dann schloss sie ab und platzierte den Schlüssel wieder in seinem Versteck.
„Ich werde natürlich wieder nicht gefragt“, zischte ich Elena leise zu. „Wer sagt denn, dass ich jetzt noch spazieren gehen will?“
„Du kannst auch nach Hause gehen, Damon. Es zwingt dich niemand hier jetzt mitzulaufen“, erwiderte Elena gleichgültig. Sie wurde immer besser darin, ich war erstaunt.
Ich grinste. „Na wenn das so ist… Ich werde mich dann mal verabschieden.“ Nun drehte ich mich zu Lily um und lächelte sie entschuldigend an. „Tut mir sehr Leid, aber ich muss gehen. Mein Bruder erwartet mich sicher schon zum Essen“, erklärte ich und wandte mich zum Gehen. „Vielleicht sieht man sich ja demnächst mal“, rief ich noch über die Schulter zurück. Dann bog ich um die Kurve und wartete, bis Elena und Lily verschwunden waren. Kaum waren die beiden mit dem Hund außer Hörweite, ging ich zu Lilys Pick-up zurück und machte mir an dem Wagen zu schaffen. Ein wenig Nachhilfe dürfte ja wohl gestattet sein, oder nicht?
Nach Vollendung meiner kleinen Arbeit- ich hatte einfach wahllos ein paar Kabel, die mir wichtig erschienen waren, herausgerissen- machte ich mich endlich auf den Weg nach Hause.
Stefan erwartete mich bereits im Salon. Ich konnte sein vorwurfsvolles Gesicht sehen, obwohl er mit dem Rücken zu mir stand. „Du hast es nicht auf die Neue abgesehen, oder?“, fragte er.
Ich goss mir in aller Ruhe einen Whiskey ein und antwortete dann: „Und wenn es so wäre?“
„Weißt du eigentlich, dass du hier Leben am laufenden Band zerstörst? Du bist schuld daran, dass Elena und Matt vollkommen wegen Vicki fertig sind. Matt denkt, sie ist abgehauen und Elena musste mit ansehen, wie sie getötet wurde…“
„Du warst aber derjenige, der ihr den Pfahl in den Körper gerammt hat, nicht ich“, warf ich ein.
„Aber du warst derjenige, der sie erst verwandelt hat. Wieso nur?“, wollte Stefan wissen und drehte sich zu mir um.
Ich zuckte mit den Schultern. „Langeweile. Och komm, Stefan, du weißt genau wie öde einem mit der Zeit wird, wenn man alle Zeit der Welt zur Verfügung hat“, meinte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ok, weiter im Text. Wessen Leben soll ich noch ruiniert haben?“
„Sagt dir der Name Caroline Forbes noch etwas?“
„Oh, diese blonde Cheerleaderin… Was soll mit ihr sein?“
„Du hast sie zu deinem Vergnügen benutzt und dann ihr Herz gebrochen. Anschließend hat sie eine Unmenge Alkohol in sich reingekippt. Seitdem hast du sie auch nicht mehr getroffen, oder?“
„Naja, so ganz stimmt das nicht… Ich trink ab und zu noch von ihr. Solltest du auch mal versuchen. Es geht nichts über Blondinen und besser als deine Eichhörnchen sind sie allemal. Außerdem…“, setzte ich hinzu und hob den Zeigefinger, „ist sie seitdem mit diesem Matt zusammen und so habe ich sogar etwas mehr Liebe in diese Welt gebracht.“ Ich prustete los. Es war einfach zu komisch, diese Vorstellung von mir in einem Amor-Kostüm. „Also, falls das jetzt alles war, werde ich nach oben in mein Zimmer gehen. Muss morgen früh raus, weißt du… Du solltest auch nicht mehr so viel trinken, schließlich hast du ja morgen Schule.“
Ich kippte den letzten Rest Whiskey in mich rein und ging nach oben in mein Zimmer. Die Teile des kaputten Regals, die mir im Weg lagen, kickte ich einfach zur Seite und warf mich auf mein Bett. Von irgendwo aus den Tiefen meines Nachtschränkchens kramte ich ein vergilbtes Foto hervor: Katherine.
Egal, wie oft ich darüber nachdachte, ich kam zu keinem Ergebnis. Warum hatte sie sich all die Jahre nicht einmal gemeldet? Ein einfaches mir geht es gut hätte doch vollauf gereicht. Besonders schmerzte, dass das mit uns etwas Besonderes war. Gut, ok, für Stefan hatte sie dieselben Gefühle, aber es war doch wohl nicht zu viel verlangt, sich einfach mal zu melden. Wusste sie überhaupt, was ich durchgemacht hatte? Wusste sie, dass ich dachte, sie sei tot? Ich hatte keine Antwort darauf. Mit einer energischen Bewegung stopfte ich das Bild zurück in die Schublade und schloss die Augen. Morgen musste ich zumindest einigermaßen fit sein.

5Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction So Apr 11, 2010 5:47 pm

Caroline Forbes

Caroline Forbes

hier habt ihr nochmal was... Viel Spaß xD


Am nächsten Morgen bog ich gerade rechtzeitig in die Einfahrt zu Lilys Haus ein, als sie aus ihrem Pick-up sprang und die Motorhaube aufklappte. Im nächsten Moment war die Hälfte ihres Oberkörpers im Wagen verschwunden. Schmunzelnd parkte ich meinen Mustang direkt hinter dem Pick-up und stieg aus.
„Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“, fragte ich lächelnd.
Lily schreckte hoch und stieß sich beinahe den Kopf an der Innenseite der Motorhaube. „Oh, hi Damon. Mein Wagen springt nicht an. Könnte daran liegen, dass diese Kabel nicht mehr da sind, wo sie hingehören. Dämliche alte Rostkiste!“, fluchte sie und trat gegen den Reifen. Dann seufzte sie und strich sich die Haare aus der Stirn. „Tut mir Leid, aber ich müsste schon längst in der Schule sein. Papierkram und so, der noch heute Morgen erledigt werden muss. Und wenn ich laufe, schaff ichs nicht mehr rechtzeitig.“
„Wenn du möchtest, kann ich dich mitnehmen. Ich wollte sowieso in die Stadt und die Schule ist kein großer Umweg“, meinte ich schulternzuckend.
Lily strahlte mich regelrecht an. „Das würdest du machen? Danke, Damon, wirklich.“ Sie holte ihre Schultasche aus dem Pick-up und folgte mir zu meinem Wagen.
Ich öffnete ihr die Beifahrertür und startete dann den Motor.
„Ich hätte doch in Florida bleiben sollen“, seufzte Lily. „Dieser ganze Mist hier mit der Schule geht mir auf den Geist. Du bist schon fertig, oder?“
Ich nickte nur. „Ja, ich hab grad Ferien von der Uni. Solange wohne ich hier in Mystic Falls, zusammen mit meinem Bruder. Ihn wirst wahrscheinlich in der Schule treffen. Da wo Elena ist, ist auch Stefan.“ Ich warf ihr einen kurzen Blick zu. „Was führt dich eigentlich in dieses kleine Kaff in Virginia?“
„Familiäre Probleme. Meine Eltern und ich hatten einige Meinungsunterschiede, deshalb fand ich es besser, von Zuhause auszuziehen. Ich will nicht weiter drüber reden“, winkte sie ab und starrte aus dem Fenster.
„So, wir sind da. Soll ich dich nachher wieder abholen oder möchtest du laufen?“, wollte ich wissen.
Lily lächelte mich leicht an. „Abholen wäre super. Ich muss nach der Schule noch in den Grill wegen meinen Schichten. Robert wollte mir heute erst Bescheid geben. Also dann, ich mach mich mal. Bis später.“ Ihr Lächeln wurde breiter und sie zögerte kurz, bevor sie ausstieg. Doch dann schlug sie die Tür hinter sich zu und ging schnurstracks zu Elena und den anderen Mädchen, die bereits auf Lily warteten. Ich wendete den Wagen und fuhr davon. Jetzt musste ich abwarten.


Elena, Caroline und Bonnie warteten bereits auf mich. „Hallo Leute! Schön euch wieder zu sehen“, sagte ich lächelnd. Keine von ihnen hatte sich seit meinem letzten Besuch nicht allzu viel verändert.
Bonnie fiel mir um den Hals. „Es ist so toll dich wieder zu sehen, Lily! Wie lange bleibst du eigentlich hier?“, fragte sie strahlend.
„Bis zum Abschluss. Danach… naja, mal sehen“, antwortete ich, während ich Caroline umarmte.
„Freut mich“, meinte diese lächelnd. „Aber Ladies, ihr müsst mich entschuldigen. Ich wollte mich mit Matt noch vor der ersten Stunde treffen. Bis später dann.“
Kaum hatte Caroline sich umgedreht, wandte ich mich an Elena und Bonnie. „Matt? Matt Donovan? Nicht ihr Ernst, oder? Ich dachte, du und Matt…“
Elena schien sich ein wenig unwohl zu fühlen. „Wir, naja, wir waren kurz zusammen, bis zum Autounfall. Dann brauchte ich Zeit für mich und wir haben Schluss gemacht. Und seit Beginn des neuen Schuljahres bin ich mit Stefan zusammen.“
„Stefan? Stefan Salvatore?“, fragte ich nach.
Elena erwiderte meinen Blick überrascht. „Woher kennst du seinen Nachnamen?“
„Damon hat eben im Auto erwähnt, dass sein Bruder Stefan auch hier auf die Schule geht, also hab ich nur kombiniert. Sieht er wenigstens genauso gut aus wie sein Bruder?“, fragte ich schmunzelnd.
Bonnie starrte mich entsetzt an. „Du, ähm, bist mit Damon Salvatore hierher gefahren? Du kennst ihn?“
„Ja, er hat mir gestern beim Einräumen geholfen, zusammen mit Elena. Warum, was ist mit ihm?“, wollte ich wissen. Bonnie verhielt sich total merkwürdig.
Sie wechselte erst einen kurzen Blick mit Elena, bevor sie antwortete: „Nein, nein, alles ok. Es äh… ist nichts. Na los, du brauchst doch noch deinen Stundenplan, oder?“
Ich nickte. Natürlich war mir der abrupte Themenwechsel nicht entgangen, aber ich sagte nichts dazu. Im Sekretariat unterschrieb ich ein paar Formblätter und bekam meinen Stundenplan. Erste Stunde hatte ich zusammen mit Bonnie: Englisch.

6Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction Mi Apr 14, 2010 3:34 pm

Caroline Forbes

Caroline Forbes

falls ihr wissen wollt, wie's weitergeht... einfach lesen ^^


Mr. Twaddle stand bereits am Pult und ich nahm neben Bonnie Platz. Dort holte ich meinen Notizblock und mein Buch heraus und wartete darauf, dass der Unterricht begann. Ungeduldig klopfte ich mit meinem Stift auf den Tisch und ließ den Blick schweifen. Plötzlich bemerkte ich, wie Bonnie wie gebannt auf meinen Hals starrte.
„Ähm, Bonnie? Alles klar?“, fragte ich verwirrt.
Bonnie schreckte hoch und erwiderte: „Natürlich, ich äh… ich hab nur deine Kette bewundert. Sieht schick aus. Hast du die aus Florida?“
„Ja, die hab ich mir am Strand gekauft. Sicher dass alles ok ist?“, hakte ich nach.
„Miss Smith! Würden Sie sich bitte meinem Unterricht widmen?“, rief Twaddle von der Tafel her.
Ich zuckte zusammen. „Sicher, Sir“, murmelte ich schließlich und drehte mich von Bonnie weg. Englisch verging quälend langsam, so wie alle nachfolgenden Stunden auch. In Biologie lernte ich dann Damons Bruder Stefan kennen. Er setzte sich neben mich und lächelte mich freundlich an.
„Elena hat mich gebeten, dich nachher zur Cafeteria zu begleiten. Das ist doch in Ordnung für dich, oder?“, fragte er.
„Klar. Hat sie dir einen bestimmten Grund genannt, warum du mich begleiten sollst?“, wollte ich wissen.
Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht dachte sie, dass du dich hier nicht zurechtfinden würdest. Ich weiß es nicht. Ach so, ich bin übrigens Stefan Salvatore.“
„Hab ich mir schon gedacht. Du siehst deinem Bruder ziemlich ähnlich. Er hat mir heute Morgen von dir erzählt“, erklärte ich.
Stefan wirkte, gelinde gesagt, ein wenig geschockt. „Du hast Damon heute Morgen getroffen? Wann?“
„Er… hat mich nur zur Schule gefahren, das ist alles. Was ist los, Stefan? Sobald das Gespräch auf Damon kommt, dreht ihr alle durch. Bonnie, Elena, du… Was ist los mit deinem Bruder?“, fragte ich ernst.
Stefan winkte lächelnd ab. „Nichts, nichts… Es ist nur so, dass Damon ein ziemlicher Weiberheld ist. Bonnie und Elena machen sich vielleicht einfach nur Sorgen, dass er erst mit dir was anfängt und dich dann wieder fallen lässt.“ Er zuckte erneut mit den Schultern. „Sei einfach nur ein bisschen vorsichtig in seiner Nähe, in Ordnung?“
Ich verkniff mir ein abwertendes Schnauben und sagte stattdessen: „Geht klar.“ Als ob ich noch ein Kleinkind wäre! Dann wandte ich mich ab und widmete mich der rezessiven Vererbung von Merkmalen.
Nach der Stunde wartete Stefan auf mich und lief neben mir her zur Cafeteria. Er war wohl eher der schweigsame Typ, aber das kam mir ganz gelegen. Ich wollte nicht dauernd erzählen müssen, warum ich jetzt in Mystic Falls wohnte. In der Cafeteria holte ich mir einen kleinen Salat und setzte mich zu Elena, Bonnie, Caroline, Stefan und Matt. Alle begrüßten mich lächelnd und widmeten sich dann wieder ihren Gesprächen. Caroline und Matt hatten nur Augen für einander, aber ich spürte die prüfenden Blicke, die mir die anderen drei zuwarfen. Sie machten mich ein wenig nervös, aber ich ließ mir nichts anmerken.
So geduldig wie möglich überstand ich Mittagspause und den Rest des Unterrichts, aber wenn ich ehrlich war, war ich nicht mit dem Herzen dabei. Umso mehr freute ich mich, als ich Damons Mustang auf dem Parkplatz stehen sah. Er winkte mir grinsend zu und öffnete die Beifahrertür.
„Ciao Leute, bis Morgen!“, rief ich meinen Freunden noch zu, dann lief ich zu dem Wagen und stieg ein. „Hi Damon.“
„Hallo Lily. Wie war Schule?“, fragte er grinsend.
Ich verdrehte die Augen. „Schrecklich. Ich bin so froh, wenn ich endlich meinen Abschluss in der Tasche hab. Dann musste dein Bruder Stefan auch noch den Bodyguard mimen…“
„Stefan?“, unterbrach Damon mich ungläubig. „Was hat er getan?“
„Mich nach Biologie zur Cafeteria begleitet. Und ich hab keine Ahnung wieso. Er sagte, Elena habe ihn darum gebeten. Als ob ich den Weg nicht alleine finden würde“, grummelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart.
Damon schien nachzudenken, denn er war ziemlich schweigsam, als er mich zum Grill fuhr. Ich stieg dort aus und ging schnell rein. Robert, der Besitzer, war bereits da.


Ich sah Lily nach, als sie den Grill betrat und stellte mich auf eine lange Wartezeit ein. Es fühlte sich gut an, bei ihr zu sein. Aber mit Stefan und Elena musste ich noch Mal reden. Was bildeten die sich ein? Dachten sie, ich würde Lily gleich bei der ersten Gelegenheit überfallen? Das war doch albern! Na gut, vielleicht hatte ich in der Vergangenheit hauptsächlich Mädchen ausgesaugt, aber das war noch lange kein Grund für solche Unterstellungen.
Ich war noch immer am Grummeln, als mir plötzlich eine Idee kam. Ich könnte meinem lieben Bruder und seiner kleinen Freundin ja mal einen gehörigen Schrecken einjagen. Ich grinste bei der Vorstellung. In diesem Moment verließ Lily gerade den Grill und stieg wieder zu mir ins Auto.
„Schon zurück?“, fragte ich und hob eine Augenbraue.
Sie nickte. „Hey, hast du was mitbekommen, bezüglich Vicki Donovan?“
Soweit ich weiß, hat sie die Stadt verlassen“, erwiderte ich möglichst nüchtern. „Wie kommst du darauf?“
„Sie hat hier im Grill gearbeitet und ist seit einer Weile weg. Schade, ich hatte mich darauf gefreut, sie wieder zu sehen. Matt und ich haben sie immer genervt, als ich noch hier gewohnt habe.“ Sie lächelte bei der Erinnerung. Dann wurde ihr Blick plötzlich überrascht. „Warum bist du hier eben nicht abgebogen?“
„Wir machen einen kleinen Ausflug. Ich will dir etwas zeigen“, antwortete ich.
Lily seufzte. „Wenn Jack wegen dir ins Haus macht, kannst du putzen“, drohte sie mir und lehnte sich in den Sitz zurück.
„Das nehme ich gerne in Kauf“, meinte ich und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Ihre langen Haare schlugen ihr im Fahrtwind wirr ums Gesicht und sie hielt die Augen geschlossen. Sie strahlte Zufriedenheit aus und Ruhe. Ich lächelte und blickte weiter auf die Straße.
Am späten Nachmittag erreichten wir ein kleines Städtchen, in dem Stefan und ich früher öfters waren. Ich um Mädchen zu verführen, er um mich davon abzuhalten. Ich parkte den Wagen vor einem alten Tanzlokal, das auf einem Schild über der Tür verkündete:

150. Jubiläum
Tanzen Sie Mit!

Ich gab’s gerne zu, die Werbung war noch nie besonders gut gewesen, aber darum ging es jetzt auch nicht. „Aufwachen, Aschenputtel, wir sind da“, meinte ich grinsend.
Lily schaute mich ein wenig böse an. „Ich hab nicht geschlafen. Auch wenn ich deine Interpretation von Highway To Hell gerne verpasst hätte“, seufzte sie. „Wo sind wir eigentlich?“
„Vor einem Tanzlokal. Schon ziemlich alt, aber mir gefällt’s. Aber komm schon, so schlimm kann mein Gesang nicht gewesen sein“, entgegnete ich und mimte den Beleidigten.
Lily grinste mich an. „Bei einer Casting-Show würdest du nicht mal in die zweite Runde kommen, aber ok. Tanzlokal? Ich kann nicht tanzen.“
„Jeder kann tanzen“, widersprach ich entschieden. „Hast du es jemals probiert? Na also. Komm schon, was kann schon groß passieren?“ Ich öffnete die Beifahrertür und ließ Lily aussteigen. Anscheinend hatte sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Gut so.
Ich begleitete Lily zur Tür und öffnete diese für sie. Etwa fünf Meter vom Eingang entfernt saß eine ältere Dame hinter einer Art Theke und lächelte uns freundlich zu. „Guten Abend, ihr beiden. Möchte sich die junge Dame vielleicht ein Tanzkleid ausleihen?“
„Äh, nein, lieber…“, begann Lily, doch ich unterbrach sie schnell.
„Natürlich. Haben Sie noch etwas in ihrer Größe da?“, fragte ich charmant.
Die ältere Dame nickte eifrig. „Aber sicher. Kommen Sie“, meinte sie und zog Lily mit sich.
Ich musste nicht lange warten, bis Lily und die Dame wiederkamen. Mir stockte der Atem. Lily trug ein lila Kleid, das bis zur Taille eng geschnitten war und danach weit fiel, bis es knapp unter dem Knie endete. Es war trägerlos und schmeichelte ohne Zweifel ihre Figur. Äußerlich ließ ich mir jedoch nichts anmerken. „Können wir?“, wollte ich lächelnd wissen und bot ihr meinen Arm dar.
Lily hakte sich bei mir unter und raunte mir zu: „Du willst mich nicht wirklich zum Tanzen zwingen, oder?“
Ich musste mir ein Lachen verkneifen. „Nein, zwingen werde ich dich nicht. Ich tanze einfach mit dir“, antwortete ich und wirbelte sie ein Mal um die eigene Achse. Dann zog ich sie wieder zu mir heran und nahm die traditionelle Tanzhaltung ein. Meine rechte Hand lag an ihrer Taille, mit der anderen hielt ich ihre rechte fest. Sie ließ sich gut führen und lernte ziemlich schnell. Als ein langsamerer Walzer gespielt wurde, zog ich sie wieder näher zu mir heran.
„Wo zum Teufel hast du tanzen gelernt?“, fragte Lily leise.
Ich wich einem älteren Paar aus und erwiderte: „Mein Vater meinte damals, dass ein Mann auch tanzen können muss. Er schickte Stefan und mich daraufhin zum Unterricht. Ich habe mich zwar öfters davor gedrückt, aber trotzdem eine Menge gelernt. Stefan, der Streber, war jedes Mal da, aber er hat mich nie verpfiffen.“ Ich wurde ein bisschen nachdenklich. Vor dieser ganzen Sache mit Katherine waren wir wie richtige Brüder gewesen, ein Herz und eine Seele. Aber als Katherine auftauchte, hat sich alles verändert.
Lily beobachtete mich prüfend und sagte: „Euer Verhältnis ist nicht mehr so gut wie es mal war, oder?“
„Nein, nicht mehr. Es sind ein paar Dinge geschehen, auf die wir beide nicht sehr stolz sind, aber ich möchte im Moment nicht darüber reden. Wie gefällt dir das Tanzen bis jetzt eigentlich?“, fragte ich um abzulenken.
„Es ist nicht so schlimm, wie ich dachte. Zumindest nicht mit dir.“ Sie lächelte mich scheu an.

7Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction So Apr 18, 2010 9:20 pm

Caroline Forbes

Caroline Forbes

und hier ein weiteres, großes Leckerli... Lasst es euch schmecken ^^


„Freut mich sehr“, meinte ich ehrlich und nahm die Hand von ihrer Taille, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Willst du zurück?“
Lily seufzte. „Es wäre besser, sonst dreht Jack noch völlig durch.“
Ich behielt ihre Hand in meiner, als wir wieder zu der älteren Frau gingen. Sie half Lily wieder beim Umziehen und dann konnten wir schließlich zum Auto gehen. Lily stieg ein und schnallte sich an, während ich den Motor startete. Die Rückfahrt verbrachten wir meist schweigend und als ich endlich vor ihrem Haus hielt, war es bereits stockfinster.
„Willst du jetzt wirklich noch mit Jack eine Runde drehen?“, fragte ich sie zweifelnd. Sie musste einen Vampirangriff ja nicht mit Gewalt herausfordern, oder?
Entschlossen reckte sie das Kinn vor. „Natürlich lauf ich noch mit ihm. Der Arme war den ganzen Tag alleine.“
Ich seufzte. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich begleite? Ein wenig frische Luft dürfte mir gut tun.“ Außerdem wollte ich sie nicht alleine gehen lassen. Ich war überrascht über mich selbst. Seit wann hatte ich eigentlich diesen Beschützerinstinkt?
„In Ordnung. Ich hol dann mal schnell Jack… Bin gleich wieder da“, verabschiedete sie sich und lief zum Haus. Es waren keine fünf Minuten vergangen, dann trat sie wieder aus der Haustür und hielt Jack am Halsband fest. Der Hund stürmte sofort auf mich zu und sprang an mir hoch.
„Er scheint dich ziemlich zu mögen“, meinte Lily stirnrunzelnd und strich Jack gedankenvoll über den Kopf. „Na los, ich will vor Mitternacht im Bett liegen.“
„In deinem oder meinem?“, rutschte es mir heraus. Ich konnte nichts dafür. Eineinhalb Jahrhunderte lang bestand mein Lieblingshobby darin, hübsche Mädchen zu verführen. Es war schwer, sich das Ganze mal für einen Tag zu verkneifen. „Tut mir Leid, dass… wollte ich nicht sagen.“
Lily sah mich unergründlich an. „Doch, wolltest du. Man sieht es dir an, dass du dich für unwiderstehlich hältst. Außerdem hat Stefan heute in der Schule so was erwähnt“, murmelte sie und bog in den Waldweg ein.
„Was hat Stefan erwähnt?“, fragte ich möglichst nüchtern.
Lily zuckte mit den Schultern. „Nur, dass du ein Weiberheld bist und Elena sich vielleicht Sorgen macht, dass du mich erst verführen würdest und mich dann wieder fallen lässt.“ Nach außen hin schienen ihr diese Thesen nichts auszumachen, aber ihre Maske bröckelte. Ich war ihr eine Erklärung schuldig.
„Bisher habe ich oft so gehandelt, wie Stefan es dir geschildert hat, aber ich bin nicht unbedingt stolz darauf.“ Erste Lüge. „Ich bin auch gerade dabei, mich zu ändern. Stefan ist sozusagen mein Therapeut.“ Zweite Lüge. So war das eigentlich nicht geplant.
„Ah ja“, sagte sie nur. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mir nicht glaubte.
Gerade, als ich noch etwas hinzufügen wollte, spürte ich etwas Nasses auf meiner Wange. Ich sah zu Himmel hoch und fühlte, wie ein zweiter Tropfen auf meiner Stirn landete. „Es regnet“, bemerkte ich beiläufig. Im nächsten Moment öffneten sich alle Schleusen und der Regen strömte nur so.
„Verdammt! Jack? Jack, hierher!“, rief Lily und hielt sich die Arme über den Kopf.
„Wir müssen uns irgendwo unterstellen“, brüllte ich ihr durch den Sturm hindurch zu. „Da hinten ist ein ziemlich großer Baum. Komm mit!“ Ich zog Lily am Arm mit mir, während Jack uns mit hängender Rute folgte. Das dichte Geäst des Baumes hielt den Regen ein wenig ab, aber es tröpfelte immer noch ganz gut durch. Ich zog meine Lederjacke aus und hielt sie Lily und mir über den Kopf. „Hast du ein Handy dabei?“
„Ja. Wen soll ich anrufen?“, fragte sie zitternd und holte das Handy aus ihrer Hosentasche.
„Stefan. Gib her, ich hab die Nummer im Kopf“, erwiderte ich, lies mir das Handy geben und wählte.
Es dauerte ewig, bis mein kleiner Bruder endlich abhob. „Salvatore?“
„Hey kleiner Bruder. Hast du grade was zu tun?“, wollte ich beiläufig wissen.
Stefan seufzte. „Nein, warum? Muss ich im Krankenhaus mal wieder jemandes Erinnerung gerade rücken?“
„Nicht gerade deine beste Disziplin, oder? Nein, hör zu, du musst Lily und mich abholen. Wir sind im Wald, direkt neben dem Weg. Du kannst uns gar nicht verfehlen.“
„Ich mach mich auf den Weg.“ Dann legte er auf. Keine Abschiedsgrüße, nichts. Was hatte ich bei seiner Erziehung nur falsch gemacht?
„Stefan ist auf dem Weg“, sagte ich knapp und gab ihr das Handy zurück. „Ist dir sehr kalt?“
„Es geht schon.“ Ihr Zittern war nicht sehr glaubwürdig.
„Komm mal her.“ Ich zog sie etwas näher an mich heran und schloss sie fest in den Arm. „Besser?“
„Mhm“, machte sie nur und kuschelte sich dichter an mich. Ich nahm die Lederjacke herunter und legte sie über Lilys Schultern. Dann legte ich meine Wange auf ihren Kopf und spürte das Brennen in meinen Adern. Ihr verführerischer Duft war im Regen noch intensiver und es war nicht leicht für mich, ihr jetzt zu widerstehen. Trotzdem zwang ich mich dazu. Es war eine gute Übung für die nächste Zeit. Jack presste sich an Lilys Bein und schaute missmutig nach oben.
Es dauerte eine Weile, bis endlich Stefans Wagen um die Ecke bog und direkt vor uns hielt. „Hinten liegen warme Decken und ein paar Handtücher. Ich wette, ihr habt euch eine heftige Erkältung eingefangen“, meinte er kopfschüttelnd und öffnete die hintere Tür.
Wortlos half ich Lily beim Einsteigen und setzte mich neben sie. Während Stefan fuhr, wickelte ich Lily in ein paar Decken und rubbelte mir schließlich mit einem Handtuch über die Haare. Jack saß auf dem Beifahrersitz und hatte mit seinen schlammigen Pfoten bereits den halben Sitz eingesaut. Braver Junge.
Wir verbrachten die Fahrt schweigend. Als wir endlich vor Lilys Haus hielten, brachte ich sie und Jack noch zur Haustür. „Ich hole dich morgen wieder ab, wenn du möchtest. Selbe Zeit?“, fragte ich lächelnd.
„Gerne. Also dann, bis morgen, Damon“, erwiderte sie ebenfalls lächelnd und schloss die Haustür auf, um Jack hinein zu lassen. Dann umarmte sie mich flüchtig und trat auch ein. Triefend nass bis auf die Knochen stieg ich wieder ein und schüttelte einmal kräftig den Kopf. Die Wasserflecke auf den Sitzen würden für eine Weile bleiben.
„Wo warst du heute mit ihr? Elena hat sich Sorgen gemacht. Von Bonnie und Caroline mal ganz zu schweigen“, warf Stefan mir sofort vor.
Ich seufzte. „Ich war mit Lily tanzen. Du weißt schon, diese alte Tanzbar ein paar Meilen entfernt. Sie lernt ziemlich schnell. Ich fand sie sogar besser als Elena oder Katherine“, meinte ich grinsend.
„Und warum diese Aktion?“, wollte Stefan wissen.
„Vielleicht sollte ich dich mal was fragen. Lily hat mir erzählt, du hättest heute drauf bestanden, sie zur Cafeteria zu begleiten. Außerdem hast du mich als Weiberheld bezeichnet. Kannst du mir verraten, was das sollte, kleiner Bruder?“, fragte ich verärgert.
„Du weißt genau, was das sollte! Bei dir muss man auf alles gefasst sein. Zu deinem Glück hab ich aber keine Bissspuren entdecken können. Warum hast du sie noch nicht verführt? Sag bloß, es gibt einen Menschen, der sogar dir etwas bedeutet.“ Stefan schaute mich gespielt überrascht an.
„Sie bedeutet mir rein gar nichts. Ich hab sie nur noch nicht ausgesaugt, weil ich das Aufsehen der Stadt nicht schon wieder in unsere Richtung lenken wollte. Wieso sollte sie mir etwas bedeuten? Sie ist nichts weiter als ein naives Mädchen“, meinte ich lässig und hielt meine Stimme vollkommen ruhig. Natürlich log ich. Lily war mehr als nur irgendein Mädchen, aber das musste ich Stefan nicht auf die Nase binden.
Stefan hielt vor unserem Anwesen und ich stieg ohne ein weiteres Wort aus. Ich war ihm keine Erklärung für mein Handeln schuldig. Schließlich war ich der Ältere und nicht Stefan. Schweigend ging ich in mein Zimmer und machte mich fertig für die Nacht. Eigentlich müsste ich noch Mal jagen gehen. Nachdenklich sah ich in die Nacht hinaus und traf eine Entscheidung. Ich würde erst jagen gehen und dann noch Mal bei Lily vorbeisehen. Nur um zu checken, dass es ihr gut ging.
Ich sprang aus dem Fenster und landete weich auf dem Gras, bevor ich losrannte. Ein paar Meter vom Grill entfernt saß jemand auf dem Boden und kotzte, die Schnapsflasche noch in der Hand. Die Kleidung war zerrissen und schmutzig, sodass man die richtige Farbe gar nicht mehr erkannte. Gut. Einen Penner würde niemand vermissen. Ich trat von hinten an ihn heran und brach ihm schnell das Genick. Er bemerkte es wahrscheinlich nicht einmal. Ich trank ihn bis auf den letzten Tropfen aus und legte die Leiche in ein Gebüsch. Ohne noch einen Blick auf den toten Mann zu verschwenden, machte ich mich als Krähe aus dem Staub. Ich war schnell, sehr schnell. Allerhöchstens drei Minuten später saß ich auf einem Ast des Kirschbaumes vor Lilys Fenster und spähte ins Zimmer. Lily saß im Schneidersitz auf ihrem Bett, der inzwischen saubere Jack lag neben ihr und hatte die Augen geschlossen. Auf ihren Knien lag ein kleines Büchlein und sie hielt in der rechten Hand einen Stift, während sie mit der linken Jack kraulte. Ich tippte auf Tagebuch. Sie schrieb nachdenklich, stoppte zwischendurch um auf dem Ende ihres Stiftes zu kauen und gegen die Wand zu starren. Anscheinend ging es ihr gut und ich konnte beruhigt sein.
Die Nacht war noch lang und selbst ich brauchte ein wenig Schlaf. Deshalb breitete ich wieder meine Schwingen aus und flog zurück zum Anwesen.

8Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction Mo Apr 19, 2010 9:09 pm

Caroline Forbes

Caroline Forbes

diesmal nur was Kleines, hab noch nicht so viel geschrieben ^^
Viel Spaß xD



Am nächsten Tag holte ich Lily auch nach der Schule wieder ab und brachte sie nach Hause.
„Willst du vielleicht noch ein bisschen bleiben? Wir könnten uns aufs Dach setzen, das Wetter sieht ganz gut aus“, meinte sie einladend.
Ich lächelte sie charmant an. „Ich würde sehr gerne, aber ich fürchte, dass Elena und Stefan etwas dagegen hätten.
Lily runzelte verärgert die Stirn und antwortete: „Ich werde bald achtzehn und bin alt genug, selbst für mich zu entscheiden. Also, Damon, was ist? Möchtest du noch mit reinkommen?“
„Natürlich“, erwiderte ich und lächelte mit verhaltenem Respekt. Sie war stärker, als es den Anschein hatte. Vor allem war sie dickköpfiger als ich dachte. Ich folgte ihr ins Haus hinein und begrüßte Jack, der erst zu Lily lief und dann zu mir. Lily lief nach oben in die Bücherei und nahm auf dem Weg dorthin eine Leiter aus einer Abstellkammer mit. Die Leiter stellte sie ungefähr in der Mitte der Bibliothek auf und kletterte hinauf. Ein wenig besorgt hielt ich die Leiter fest und hob überrascht eine Augenbraue, als Lily eine Luke in der Decke aufstieß.
„Gib mir mal die Strickleiter auf dem Regal da“, bat sie und deutete auf ein Regal nahe der Tür.
„Nicht bewegen“, befahl ich und wartete ihr Nicken ab, bevor ich die Leiter losließ. So schnell wie möglich ging ich in menschlichem Tempo zum Regal und holte die Strickleiter, die ich Lily reichte. Sie befestigte diese an zwei unscheinbaren Haken direkt an der Luke und kam wieder herunter.
„So, jetzt muss ich diese Leiter nicht immer nehmen. Ich hol noch schnell eine Decke, wenn du willst, kannst du aber schon hochgehen“, meinte sie grinsend, klappte die Leiter zusammen und brachte sie weg.
Ich hielt nicht viel von Strickleitern, also ging ich leicht in die Knie und sprang einfach. Wow. Man hatte wirklich eine tolle Aussicht von hier oben. Im Osten konnte ich sogar mein Zuhause erkennen. Es dauerte nicht lange, bis auch Lily den Kopf durch die Luke streckte. Ich half ihr auf die Plattform und lächelte. „Super Aussicht hier oben. Wer hatte die Idee?“
„Mein Großvater. Er hat das Haus ein wenig umgebaut, kurz nachdem er geheiratet hat“, erzählte Lily und breitete die Decke aus.
Eine Weile schwiegen wir einfach nur, bis ich schließlich fragte: „Was hältst du von einem kleinen Spiel? Kennst du >Einundzwanzig Fragen<?“
„Nein, nie gehört“, sagte sie schulternzuckend.
„Also, man stellt sich gegenseitig Fragen, bis man bei insgesamt einundzwanzig Fragen angekommen ist. Jeder darf aber in dem ganzen Spiel eine Frage auslassen, die er nicht beantworten will. Wahrheit ist natürlich Pflicht“, fügte ich noch mit erhobenem Zeigefinger hinzu. „Das Spiel ist perfekt, um sich ein bisschen kennen zu lernen.“
„In Ordnung. Fang du an“, willigte Lily ein, schlug die Beine untereinander und sah mich auffordernd an.
„Na gut, zum Anfang was Leichtes“, versprach ich ihr. „Hmm, was ist deine Lieblingsfarbe?“
„Blau. Und Lila. Aber eher Blau, ich liebe das Meer“, erklärte sie lächelnd. „Welche Musik hörst du? Also abgesehen von AC/DC.“
„So ziemlich alles, ich bin nicht allzu wählerisch. Nur diesen Rap-Mist, damit kann ich gar nicht anfangen.“ Ich verzog verächtlich das Gesicht. „Ok, ähm… Was liest du am liebsten? Stephen King oder Emerson?“
„Naja, wahrscheinlich eher Stephen King. Aber unten stehen Joanne Rowling, Stephenie Meyer, Bram Stoker, Dan Brown und Shakespear genauso im Regal wie verschiedene Dichter. Wie alt bist du?“
Ich zögerte einen Moment. „Ich passe. Ich hab einen Ruf zu verlieren, wenn ich dir mein Alter nenne“, erklärte ich grinsend. „Woher hast du Jack?“
„Dad hat ihn mir zu Weihnachten geschenkt. Wir haben ihn aus dem Tierheim geholt“, antwortete Lily lächelnd. „Dein Lieblingsgetränk?“
„Whiskey.“ Das war nicht unbedingt gelogen. Nach Blut konnte ich am wenigsten auf Whiskey verzichten. „“Warum liest du so viel?“
Lily lächelte wehmütig. „Grandpa hat mir oft vorgelesen, als ich noch klein war. Später hat er dann mit mir zusammen lesen gelernt und meine Liebe zu Büchern entflammt, um es mal so auszudrücken“, sagte sie lachend. „A propos Liebe: Warst du jemals so richtig verliebt?“

9Vampire Diaries Fanfiction Empty Re: Vampire Diaries Fanfiction Fr Apr 30, 2010 5:42 pm

Caroline Forbes

Caroline Forbes

Naaa, schon gespannt gewesen? Hier gehts weiter ^^



Ich richtete meinen Blick auf die Baumwipfel. Passen konnte ich nicht mehr, aber es war wohl besser über Katherine zu reden als über mein Alter. „Ja, einmal. Sie hieß Katherine und war eine stolze und schöne Frau. Allerdings war sie auch sehr… intrigant. Es endete aber auch wieder ziemlich schnell.“
„Warum? Was ist passiert?“, wollte Lily leise wissen und stützte das Kinn auf ihre Knie.
Ich schluckte und sah sie direkt an. „Katherine starb. In einem Feuer. Ich… möchte nicht darüber reden, in Ordnung?“
„Klar, ich versteh das“, erwiderte sie ernst und berührte leicht meinen Arm.
Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Das waren jetzt aber auch zwei Fragen, eigentlich. Dann wäre es nur fair, wenn ich dir jetzt ebenfalls zwei Fragen stelle, oder?“
Lily zuckte mit den Schultern. „Nummer eins: Führst du ein Tagebuch?“ Ich konnte ja schlecht zugeben, dass ich sie letzte Nacht kurz beobachtet hatte.
„Ja, mach ich.“
Ich hob eine Augenbraue. „Und warum?“
„Weil Dinge in meinem Leben passiert sind, die ich jemandem anvertrauen musste. Mit meinen Eltern konnte ich nicht reden, die waren ja selbst total von der Rolle“, erklärte Lily leise. „Deshalb hab ich ein Tagebuch gekauft und führe es bis heute. Was ist deine Lieblingstageszeit?“
„Die Nacht“, erwiderte ich lächelnd. „In der Nacht offenbart vieles sein wahres Gesicht. Welchen Ort würdest du gerne mal besuchen?“
„Die Karibik. Und Irland. Einfach auf einem Pferderücken quer über die Insel.“ Ihre Stimme klang ein wenig traurig bei der Antwort, aber sie fasste sich schnell wieder. Sie wollte nicht schwach wirken. „Was würdest du mit einer Million Dollar machen?“
Ich grinste. „Mir eine Yacht kaufen samt einer kleinen Insel, damit ich mich fühlen kann wie Jack Sparrow. Warum reitest du nicht mehr?“
„Wie kommst du denn darauf?“ Die Verwunderung war ihr anzusehen.
„Du willst auf dem Pferderücken quer durch Irland reiten. Also musst du schon mal ein paar Erfahrungen mit Pferden haben. Also?“
„Ich hatte einen Reitunfall und hab mir eine Rippe gebrochen. Seitdem haben mich meine Eltern auf kein Pferd mehr gelassen“, erklärte Lily und schluckte heftig. „Ähm… Gibt es etwas in deinem Leben, was du am liebsten ungeschehen machen würdest?“
„Ja. Ich würde niemals wieder mit Stefan um eine Frau streiten. Kein Mädchen ist es wert, dass man seinen Bruder danach hasst und ihm den Tod wünscht“, sagte ich leise und wandte den Blick ab. „Hmm, welche Blumen magst du am liebsten?“
„Wiesenblumen. Ich finde sie schöner als Rosen und sie passen besser zu mir, als irgendwelche Züchtungen aus dem Gewächshaus“, antwortete Lily geringschätzig. „Was würdest du sagen, wenn ich noch mal mit dir tanzen gehen will?“
Ich grinste sie an. „Ich würde sagen: Liebend gerne, wann fahren wir los? Warum genau bist du nach Mystic Falls gezogen?“
„Ich passe“, erwiderte sie ohne zu zögern. „Warum wohnst du mit Stefan alleine hier?“
„Meine Eltern sind gestorben, schon vor langer Zeit. Und mein Onkel Zach hat vor ein paar Wochen die Stadt verlassen. Ok, allerletzte Frage: Was wäre deine Reaktion hierauf?“ Ich umfasste vorsichtig ihr Kinn und hob es leicht an. Im nächsten Moment küsste ich sie sanft auf den Mund. Es war ein berauschendes Gefühl, ihre Lippen auf meinen zu spüren. Nach nur ein paar Sekunden ließ ich von ihr ab und wartete auf ihre Reaktion.
Lily war ein wenig verwirrt- auch wenn ein wenig ein bisschen untertrieben war. Sie runzelte leicht die Stirn und legte eine Hand an meine Wange. „Warum?“
„Das Fragespiel ist vorbei“, entgegnete ich und lächelte schief. Trotzdem beantwortete ich ihre Frage. „Ich wollte nur mal testen, wie du reagierst. Ok, wollen wir langsam rein? Es wird ein bisschen kühl hier oben, findest du nicht?“ Natürlich log ich. Ich hatte sie nicht nur geküsst, weil ich ihre Reaktion testen wollte, sondern auch, weil ich ein merkwürdiges Verlangen danach gespürt hatte.
Lily nickte, öffnete die Luke und kletterte die Strickleiter hinunter. Ich knüllte die Decke zusammen und folgte ihr langsam. Ich schloss die Luke hinter mir und legte die Decke bei ein Regal.
„Kann ich dich noch zum Abendessen überreden?“, fragte sie lächelnd und wartete im Flur auf mich.
Ich erwiderte das Lächeln. „Sehr gerne. Kann ich dir helfen?“
„Nein, nein, ich mach das schon. Hast du was dagegen, wenn noch Elena, Bonnie und Caroline kommen? Elena wollte vielleicht auch Stefan mitbringen“, erklärte sie fast entschuldigend.
„Klar, schon ok. Ich soll wirklich nichts helfen?“, hakte ich nach.
Lily schüttelte den Kopf. „Setz dich ruhig hin und mach’s dir bequem.“ Sie deutete auf gemütlich aussehende Sessel und verschwand in der Küche.
Ergeben ließ ich mich in einen der Sessel fallen und nahm das Buch zur Hand, das auf dem kleinen Tischchen lag: Twilight. Warum zum Teufel fuhr alle Welt auf diese Weichei-Vampire ab? Das war doch nicht normal! Allein dieser Edward… Wenn ich er wäre, hätte ich das Mädchen schon längst verwandelt oder das Blut zumindest mal probiert.
Nach ein paar Minuten klingelte es an der Tür. Ich hörte, wie Lily leise fluchte und dann die Haustür öffnete. „Hey, schön euch zu sehen. Kommt doch rein“, meinte sie freundlich und geleitete alle ins Wohnzimmer. Stefans geschockten Ausdruck, als er mich im Sessel sitzen sah, würde ich nie vergessen. Ich winkte ihm fröhlich grinsend zu, als er sich mir zuwandte.
„Soll ich dir noch was helfen, Lily?“, fragte Elena und nickte Richtung Küche.
Lily seufzte. „Wenn ihr unbedingt helfen wollt, könnt ihr den Tisch decken. Ich kümmere mich um den Fisch.“
Während Elena, Bonnie und Caroline Lily in die Küche folgten, setzte sich Stefan mir gegenüber und sah mich mit diesem Was-hast-du-nur-vor-Blick an. „Was hast du vor, Damon?“, fragte er auch schon kurz darauf.
Ich grinste breit. „Ich bin zum Essen eingeladen, was sonst? Wusstest du übrigens, dass Lilys Lieblingsfarben Blau und Lila sind? Ich hätte eher auf Orange getippt“, sagte ich.
Stefan schüttelte den Kopf. „Du hast nicht wieder dieses einundzwanzig Fragen-Spiel durchgezogen, oder?“
„Genau das. Und weißt du was? Lily würde sogar noch mal mit mir tanzen gehen. Da kann ich ja nicht so gemein und böse gewesen sein, oder?“
„Gedankenkontrolle“, erwiderte er nur mit einem angewiderten Unterton.
Ich hob belehrend den Finger. „Nope. Hast du ihr Armkettchen nicht bemerkt? Eisenkraut. Und Lapislazuli. Interessant, oder?“
„Wenn du meinst… Aber ehrlich, Damon, was hast du vor? Nichts Gutes, da bin ich sicher“, meinte Stefan und runzelte fragend die Stirn.
Ich tat so, als würde ich mir den Mund abschließen und steckte den imaginären Schlüssel ein. „Du weißt doch, Stef, der Bösewicht verrät nie den teuflischen Masterplan. Du musst dich also leider noch etwas gedulden, kleiner Bruder. So, glaubst du die sind in der Küche bald fertig? Mann, hab ich einen Hunger.“
„Damon, du wirst sie in Ruhe lassen“, raunte Stefan mir zu. Niedlich. Er versuchte wirklich böse zu schauen.
„Oh komm schon, Stef. Sie ist siebzehn und weiß selbst, was sie will. Und wenn dieses was nun einmal ich bin… warum sollte ich ihr das verweigern?“, entgegnete ich und machte eine ausholende Geste.
Bevor Stefan zu einer Antwort ansetzen konnte, streckte Caroline den Kopf aus der Tür und rief: „Jungs, dass Essen ist fertig!“
„In Ordnung“, murmelte Stefan und erhob sich.
Ich versuchte wirklich mich zurück zu halten, aber ich konnte nicht widerstehen. Ich ergriff seine Hand und sagte theatralisch: „Es ist für dich in Ordnung? Vielen Dank, kleiner Bruder! Du weißt ja nicht, wie viel mir das bedeutet.“
„Du bist unmöglich“, erwiderte Stefan schlecht gelaunt und entriss mir seine Hand wieder.
„Weiß ich. Und weißt du, was das Beste daran ist? Es nervt dich wie sonst nichts anderes“, antwortete ich grinsend und ging ihm voran in die Küche. Der Tisch war gedeckt und das Essen stand bereits darauf.

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